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Lebe als gäbe es kein Morgen

Dieser Satz hat mich in den letzten Tagen sehr beschäftigt – vor allem die Wortwahl. Sicherlich kennen wir alle auch den ähnlich anmutenden Satz „Carpe diem!“ – Nutze / Pflücke den Tag! Doch finde ich in obigem Satz noch viel mehr als nur Nutzen und Genuss. Er fordert uns vielmehr auf, ganz im Hier und Jetzt zu leben, der Achtsamkeit Raum zu geben und gar keinen Gedanken an ein Morgen zu verschwenden. Und damit auch nicht an die Sorgen, die uns ein Morgen bringen könnte – darum können wir die Tiere beneiden. Sie kennen kein Morgen. Sie leben heute, ohne zu wissen, dass ein Morgen kommen kann oder eben auch nicht. Das Reh im Wald weiß nicht, dass sein Leben irgendwann ein Ende haben wird und daher stellt es sich auch nicht die Sinnfrage. Eine Frage, die sich die Menschheit seit alters her stellt. Damit verbunden ist oft ein Ziel – wenn ich dieses Ziel erreiche, dann hat mein Leben einen Sinn, dann leiste ich einen Beitrag für diese Welt. Doch genau dadurch sind wir mitten drin in dem Dilemma der zwei Pole, die auf dieser Welt existieren und denen wir uns aussetzen, wenn wir auf dieser Welt leben. Und diese beiden Pole …

des Gut und Schlecht, Angenehm und Unangenehm, Tag und Nacht, Himmel und Erde … will unser Verstand nur allzu gern kontrollieren. Weil wir dieser Kontrolle unglaublich viel Aufmerksamkeit und Zeit schenken, werden wir auf diese Weise davon abgehalten, so zu leben als gäbe es kein Morgen. Abwägen und Urteilen verlangen eine Menge Energie von uns. An dieser Stelle sei gesagt, dass der Verstand für mich ein sehr wichtiges Instrument ist, das uns das Überleben sichert und sehr viele Vorteile für uns mit sich bringt. Doch wir vergessen dabei, wie wenig wir wirklich mittels unseres Verstandes kontrollieren können. Das Leben ist ein Fluss und wir haben es schlicht und ergreifend nicht in der Hand – und das ist gut so. An dieser Stelle möchte ich uns einfach nur daran erinnern, dass es so ist – dass wir zwar unserem Verstand viele Annehmlichkeiten verdanken und er echt eine große Aufgabe erfüllt, in Sicherheit und Ruhe zu leben. Doch das Leben besteht eben nicht nur aus Sicherheit und Ruhe, wenn du das Leben mit jeder Zelle deines Körpers leben möchtest und dich ent-wickeln willst, dein inneres Wachstum fördern möchtest und wirklich daran interessiert bist, jeden Tag mehr zu dir selbst zu werden und dich zu entfalten zu dem Menschen, der du in Wirklichkeit bist, ohne all die Masken, die du täglich trägst, und ohne all die Rollen, die du täglich spielst, wenn du das wirklich willst, dann lade ich dich ein dich in einer wesentlichen Haltung zu trainieren: hin zur Akzeptanz und weg von der immerwährenden Kontrolle, hin zu einem „Auf-dich-zukommen-lassen“ und weg von perfekter Organisation und Planung, hin zu einem „Nicht-Wissen“ und weg von einem überzeugten Wissen und damit weg von einem „Scheuklappen-Denken“! Ganz nach Sokrates: Ich weiß, dass ich nichts weiß! Weite deinen Blick, gib dem Raum, was sich dir zeigen mag – etwas, was du in deinen Gedanken vielleicht noch nie gedacht hast. Weite deine Erfahrungen, indem du neugierig durchs Leben gehst und offen bist für die Wunder, die täglich darauf warten, von dir erkannt zu werden. Weite deinen Horizont, indem du raus gehst aus deiner Komfortzone, Neues wagst und dir dadurch überhaupt erst die Möglichkeit gibst, über dich selbst hinauszuwachsen in einen Raum, den dein Verstand vielleicht nie für möglich gehalten hätte. Trau dich! Vertraue dem Leben! Vertraue dir selbst! Vertraue, dass es das Leben ausschließlich gut mit dir meint! Lebe als gäbe es kein Morgen!

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